Kein Hitzefrei

(27. August 2016) Es ist still draußen. "Gespenstisch still" würde es wohl in einem Groschenroman geheissen haben, aber es ist wirklich still für einen Samstag-Nachmittag. Kein Laubbläser, keine tobenden Kinder, keine 3-er-BMWs, die in der Sigmund-Freud-Straße Rennen fahren: Es ist einfach zu heiß irgendetwas anderes zu tun, als ein eisgekühltes Getränk zum Mund zu führen. Und an diesem Tag habe ich einen Zauberauftritt im Freien anläßlich des Sommerfestes des Vereinsringes Eschersheim: Jawoll, ich leben meinen Traum.
Spaß beiseite: Abgesehen von den hohen Temperaturen war der Auftritt ganz ok. Ich hab eine wichtige Sache gelernt: Ich habe einige Nummern erarbeitet, denen eine kleine Geschichte zugrunde liegt und ich habe nie gewagt, die für Kinder zu spielen, weil ich der Ansicht war, dass bei Kindern die Aufmerksamkeitsspanne dazu nicht reicht. Heute habe ich gelernt, dass sie auch bei Erwachsenen nicht reicht, wenn man in Konkurenz zu Kaffee, Kuchen und den neuesten Gerüchten aus dem Stadtteil steht. Kurz, knapp, bunt, auf den Punkt, schnell ist gefordert. Oder meine Geschichten sind zu langweilig oder haben zu wenig zu tun mit dem Alltag der Menschen.
Andererseits: Irgendwas muß ich richtig gemacht haben, denn so viele Visitenkarten habe ich noch nie verteilt. Mal sehen, was sich daraus ergibt.