Nass und laut

(18. September 2016) Der TV Preungesheim macht bereits zum neunten Mal seinen Dorflauf: Eine Veranstaltung, die es zu Recht zu einer gewissen lokalen Prominenz gebracht hat. Der Vorsitzende hat mich gebeten, die "toten Zeiten" ein wenig zu füllen und zu zaubern. Als Vollblut-Amateur und Anfänger nutzt man natürlich jede sich bietende Gelegenheit, aufzutreten: Zaubern ist eine darstellende Kunst, sie muss vor Publikum ausgeübt werden.
Aber dieser Auftritt hat nicht wirklich Spaß gemacht. Ich habe keinen festen Platz, also laufe ich mit ein paar Seilen rum und spreche jeden an, der nicht drei auf den Bäumen ist und fordere ihn auf, in ein Seil einen Knoten zu machen, ohne die Enden loszulassen: Das ist zäh! Alles ist tropfnass, denn den gesamten Tag zuvor hat es geregnet. Aber das wichtigste ist: Wenn die Menschen Zaubern nicht erwarten ist Zaubern Mist! Man kann nicht gegen diese Nicht-Erwartung anarbeiten - ich zu mindestens kann es nicht, und so bleibt vieles Stückwerk und ich laufe rum wie bestellt und nicht abgeholt. Als dann auch noch eine Blues-Band - zugegebenermaßen sehr gekonnt - mit viel Schlagzeug und Bläsereinsatz beginnt, den Platz mit Musik zu füllen und man sein eigenes Wort nicht mehr versteht, ist meines Bleibens endgültig nicht mehr.

Und wer ist daran Schuld? Ich und sonst niemand! Ich muss wohl klarer machen, welche Auftrittbedingungen für mich gut (oder auch nur akzeptabel) sind. So mag dann mancher nicht absolvierte Auftritt der bessere sein ...