Moment mal!

(24. März 2018) Ein Zauberfreund hatte gesagt, die Show könne man sich gut und gerne mal ansehen - gemeint war das Varieté im Neuen Höchster Theater - und recht hatte er. Ich habe seinen Ratschlag zu einem Wolldeckengeschenk für meine Frau verarbeitet (Wolldeckengeschenk: Ein Geschenk, an dem sich auch andere noch wärmen wollen, ich in diesem Falle). Gestern waren wir da und haben zwei sehr vergnügliche Stunden verbracht, nicht zuletzt, weil Zaubern einen nicht unerhebliche Teil des Programms ausgemacht hat. Nicht dass die artistischen Darbietungen der anderen Künstler nicht im höchsten Maße beindruckend gewesen wären: Das waren sie - bitte hingehen und selber anschauen, selbst hervorragende Karten weit vorne sind um kleines Geld zu haben und bekanntlich machen ja Erlebnisse glücklich, nicht Dinge.
Aber der Zauberer in mir hat natürlich am zaubernden Moderator Alexander Merk seine besondere Freude: Mein Humor ("Hallo der Herr, nett dass Sie so freundlich wegschauen ...") und ein Repertoire, von dem ich denke: "Oh, das könntest Du auch ...". Das stimmt zwar nicht, aber es hinterläßt so ein wohliges Gefühl der unausgesprochenen Komplizenschaft.
Eine besondere Dreingabe war für mich der Auftritt von Marko Karvo, einem sehr klassischen Zauberer im Stile eines Channing Pollock und Lance Burton. Da war alles dabei: Frack, weiße Handschuhe, Rüschenhemd, Tauben, mehr Tauben, noch mehr Tauben, ein Kakadu, ein Ara, Seidentücher, mehr Seidentücher, noch mehr Seidentücher - und ein erscheinender Vogelkäfig nach dem anderen, jeder immer größer als der vorhergehende. Schön, dass es auch noch Leute gibt, die solche Nummern spielen!