Über 30 Grad und die Soße läuft

(6. Juni 2015) Kein appetitliches Thema für einen appetitlichen, kleinen Blog-Eintrag, oder? Aber was wahr ist, muss wahr bleiben: Es war brüllend heiß und während meines Auftritts angelegentlich des Sommerfestes am Frankfurter Bergs ist mir teilweise der Schweiß von der Stirn auf die Brille getropft, sodass ich kaum weitermachen konnte. Aber ich muss als Zauberer nun mal am Kostüm erkennbar sein, das habe ich in den zurückliegenden Jahren gelernt. Vielleicht liegt das daran, dass ich in anderen Funktionen in "unseren" Stadtteilen zu bekannt bin, sodass es des klaren visuellen Signals bedarf: Ah, er ist als Zauberer da. Aber der Reihe nach ...
Da war zunächst einmal dieses Swing-Orchester und die haben zwei Sachen gespielt: Ersten Swing und zweitens laut. Nicht dass sie es nicht gekonnt hätten, ganz im Gegenteil! Aber laut ist laut und laut ist der Tod der Kunst, die ich zu erheblichen Teilen über Sprache transportiere. Also baue ich meinen Tisch weit vom Orchester entfernt auf und bin froh meine beiden spanischen Wände mitgebracht zu haben, mit denen ich meinen Tisch etwas abschirmen kann.
Zum Auftritt an sich gibt es nicht viel zu sagen: Es bildet sich eine Traube, sobald ich anfange zu zaubern. Wie immer gehen die Sachen die unmittelbar und schnell sind, wie z.B. die Routine mit der Papierschlange (hier ein Beispiel auf Youtube) und der verbrannte Euro. Was mich ziemlich gewundert hat ist, dass die Routine Eyephone 10 (hier vom Meister Lee Smith höchstpersönlich auf Youtube) nicht so dolle ankommt, wie ich gehofft hatte. Ich finde die total witzig und überraschend, aber ich habe sie zwei, dreimal gespielt und nicht die Reaktion bekommen habe, die ich erwartet hatte. Aber es gilt wie immer: Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Und alles endet damit, dass ich, nachdem ich abgebaut habe und auf der Suche nach dem Vorsitzenden des veranstaltenden Vereinsringes über den Platz schlendere, von einem Jungen von ca. 7 Jahren beiläufig angesprochen werde: "Gut gezaubert, Karsten." Na, wenn er's sagt ...