
Zaubern findet hier unter Extrembedingungen statt: Es ist abwechselnd zu hell und zu dunkel, weil irgendjemand an der Beleuchtung herumspielt, während man am Tisch steht, werden einem Stühle ins Kreuz und die Waden gehauen, man brüllt gegen den Lärmpegel an und wird von einer Menge von Kindern und Jugendlichen so eng umringt wie es eigentlich nur für einen Klammerblues ok wäre. Da merkt man dann, dass die Hauptsportart der Viktoria, nämlich Fußball, kein körperloser Sport ist. Hinzu kommt, dass das jugendliche Publikum zu Teilen tief, tief in der Pubertät steckt und sich irgendwo zwischen unverschämt und rüpelhaft verhält, eine Haltung mit der ich nicht gut zurecht komme, wie ich festgestellt habe.
Zum guten Schluß ist es so, dass ich natürlich nur Beiprogramm bin und mich zeitlich irgendwo zwischen die Ehrung der Betreuer und die Verlosung der Nintendo Wii quetschen muss. Das ist alles völlig in Ordnung, denn es geht nicht um mich, ich bin Schmuck am Nachthemd.
Aaaaber - jetzt kommt's - ich bereite mich frühzeitig und gewissenhaft auf den Auftritt vor und die Veranstaltung geht von 14:00 bis 21:30 Uhr. Ob dieser Aufwand gerechtfertigt ist, frage ich mich schon ...
Aber auch das muss gesagt sein: Es hat auch absolut wundervolle Momente gegeben. So habe ich für ein kleines Mädchen gezaubert, dessen Eltern offensichtlich taub waren. Das habe ich erst später gemerkt, als sich die Familie untereinander mithilfe der Zeichensprache unterhielt. Daraufhin habe ich eine Schwammballroutine ohne Worte und nur mit Gesten gespielt - und das hat auch funktioniert.