(21. Mai 2016) Ich nörgel mal hier gleich am Anfang, dann ist das schon mal weg: Ich hatte Karten für Dr. Harry Keatons Show "Das magische Klassenzimmer" gekauft - hier online auf seinen eigenen Web-Seiten zu finden - und ich hatte bewußt Galeriekarten gekauft, denn im Capitol in Offenbach hat man von der Galerie nun mal den besseren Überblick. Vor Ort hieß es dann allerdings, die Galerie werde nicht besetzt, wir könnten uns gern im Hauptzuschauerraum Plätze suchen. Das war nicht so einfch, denn der war schon rappel-dicke voll und Plätze auf den Seitentribünen waren großzügig mit "Reserviert"-Zetteln belegt. Es dämmert uns bald warum: Es wurde die Show für das Fernsehen aufgezeichnet und man wollte offensichtlich ein volles Haus zeigen. Das kann ich verstehen, aber ich werde nie wieder in eine Show gehen, während der für's Fernsehen gedreht wird, wenn dem alles andere untergeordnet wird. Man darf übrigens während der Show nicht die Plätze wechseln, weil das angeblich die Fernsehzuschauer irritiert, man darf keine Handyphotos machen - keine Ahnung, warum - und man muss immer feste klatschen, weil das besser aussieht. Na gut, ich ziehe meine Konsequenzen ...
Ach so, ja, es sollte hier ja eigentlich um die Show an sich gehen. Sehr abwechlungsreiches Programm mit allen Materialien, die man so auf der Bühne verwenden kann zusammengehalten durch das Motiv "Schule". Es wechseln sich große Dinge wie das Zerspringen einer Scheibe oder das mysteriöse Erscheinen einer Bowlingkugel mit kleinen Dingen ab: Der Inhalt einer kleinen Packung Zucker verschwindet und taucht wieder auf, aus einer Schultüte erscheinen viele kleine Blüten. Die Nummern fließen schön ineinander und das Ganze wird mit dem Kleber des Humors zusammengehalten. Besonders hat mir die Bemerkung hinsichtlich der Kenntnisse und Fähigkeiten des Führungspersonals in Unternehmen gefallen: Es zählt häufig nicht das Erreichte, sondern es reicht das Erzählte. Besonders hat mich amüsiert, dass Herr Keaton die Wayne-Dobson-Nummer spielt, die ich auch während des Gästeabends des Magischen Zirkels gespielt habe (siehe hier), eine Nummer, in der ein Zuschauer auf die Bühne geholt wird und durch satzweises Vor- und Nachsprechen von Sätzen vorgeblich zum Zauberer gemacht wird. Als Zuschauer wird Wilfried Possin auserwählt - langjähriger Vorsitzender des Magischen Zirkels Frankfurt, nach wie vor deren Ehrenvorsitzender und weiterhin unter dem Künsterlnamen Brainstorm sehr aktiv! Sehr amüsant für die "Wissenden" ...
Bei allem schuldigen Respekt: Der beste Gag des Abends kam allerdings nicht von Herrn Keaton, sondern wiederum von Wilfried Possin, der aufgefordert wurde, eine coole Geste mit der Hand zu machen: Er machte die Merkel-Raute!
P.S.: Meine Frau Juliane wurde, neben vielen anderen auf die Bühne gebeten und war Gegenstand eines Mentaleffektes, bei dem es darum ging, den Leuten Schulfächer zuzuordnen, in denen sie wohl gespickt haben könnten: Wenn Herr Keaton wüßte, wie gut meine Frau in der Schule war ...