Ein sehr einfaches Spiel - ich kenne mein Publikum ... |
Ich weiß mittlerweile, dass Menschen, die mich länger kennen, Schwierigkeiten damit haben, dass ich mich der darstellenden Kunst der Zauberei widme, obwohl ich doch nach dem gängigen Klischee als rationaler Naturwissenschaftler dafür kein Talent haben dürfte. Aber das theoretisch zu wissen ist das Eine, aber das namelose Erstaunen (oder soll ich sagen "Entsetzen"?) in den Augen von Verwandten zu sehen, mit denen ich mich lange nicht getroffen habe, wenn sie herausfinden, dass ich mich in der Zauberkunst erprobe, ein ganz anderes. An diesem Wochenende war es mal wieder soweit: Familientreffen in der besten deutschen Provinz, jemand spricht mich auf das Zaubern an, die Diskussion breitet sich über den gesamten Tisch aus und ich biete dem ungläubig staunenden, dem zweifelnden Auditorium eine Kostprobe meiner Kunst an - man hat ja immer den kleinen Handvorat für 48 Stunden Programm dabei ;-) Es läuft wie geschmiert und das ungläubige, staunende und zweifelnde Auditorium ist fasziniert und offenkundig gut unterhalten. Warum ist diese Rollenfestlegung so wirkmächtig? Oder sollte mir das egal sein, solange es das Erstaunen des Publikums überhöht? Ich weiß es nicht ...
Es lohnt jedenfalls zu sagen, dass mir Stefan Sprenger, den ich als meinen Mentor ansehe, geraten hatte, eine Becher-und-Ball-Nummer mit einer größeren Abschlußladung zu beenden. Ich ende jetzt mit einem Tennisball, der grade so in den Becher paßt. Stefan, Du hattest recht ...