Palmieren und Ablenkung in Vollendung |
Und wer mich lobt, für den zaubere ich dann auch gerne, so zum Beispiel angelegentlich des traditionellen Familientreffens am ersten Weihnachtsfeiertag. Nach Salat und Gans und Rotkohl und Gesprächen über Gott und die Welt und Rotwein und Knödeln und Sauce und Obstsalat und Kaffee und Spaziergang wurde ich aufgefordert, meiner Kunst zu frönen. Wie es der Zufall so wollte, hatte ich das eine oder andere Utensil dabei (drei unterschiedlich lange Seile, ein handelsübliches Kartenspiel, in dem alle Karten unterschiedlich sind, chinesische Münzen mit einem Loch in der Mitte, ...). Nichts besonderes, was man eben so üblicherweise auf Familienfeiern mitnimmt. Gut kommt die neue ring'n'string-Routine mit den pseudo-chinesischen Münzen an - auf denen wahrscheinlich zum Amüsement der Hersteller "Ente süß-sauer mit gebratenem Reis" oder "Wer das hier liest ist doof" eingraviert ist. Auf dem Photo sieht man - dem Kenner der Materie erschließt sich das sofort - eine Tuchfärbung: Die linke Hand verbirgt ganz unauffällig durch die natürliche Handhaltung ein andersfarbiges Tuch, die rechte lenkt den Zuschauer durch energisches Wedeln ab. Wahrscheinlich sind es diese vollendet ausgeführten, psychologischen Feinheiten, die mich zu einem Profi machen ...