Catweazle lebt!

(24. Juni 2018) Meine Frau hat vor kurzem Catweazle-Folgen auf DVD gekauft: Ein herrlicher Spaß für alle, die in den 70ern aufgewachsen sind und zudem England lieben. Es handelt sich um eine englische Fernsehserie über Catweazle, ein schrulliger, ziegenbärtiger, angelsächsischer Hexenmeister, der im Jahr 1066 lebt und mit Hilfe eines Zaubertranks vergeblich zu fliegen versucht. Stattdessen wird er auf der Flucht vor den mordlüsternen Normannen, die im Zuge der Schlacht bei Hastings England überfallen, in die 1970er Jahre katapultiert (siehe z.B. Wikipedia). Natürlich lebt die Serie einerseits von den Irrungen und Wirrungen, die ein Hexenmeister aus dem 11. Jahrhundert im England der Jetztzeit erlebt, andererseits aber auch von der skurilen Erscheinung der Hauptperson.
Am vergangenen Sonntag hatte ich während des Sommerfestes des Magischen Zirkels Frankfurt eine Erleuchtung: Catweazle lebt! Er nennt sich jetzt Ted McKoy, behauptet er sei Holländer (er spricht auch so) und verdient sein Geld als Straßenzauberer: Sachen gibt's ... ;-)
Spaß beiseite: Sommerfest heißt normalerweise schwätzen, grillen, fachsimpeln und Bier trinken - und das ist ein schönes Programm. Aber diesmal gibt es ein kleines Seminar vom besagten Ted McKoy dazu und das ist wirklich speziell. Er macht Straßenzauberei seit 1974 und seine Vorführung und die darin sich ausdrückende, enorme Erfahrung zeigt mir: Das sollte ich nie probieren! Es gibt zwar viel zu schauen (gepflegter Bart, lustige Mütze, Krähenfüße, Messer, Totenkopf, Kuhhorn, ...), aber die Nummern sind recht einfach, langsam vorgetragen und häufig hoch mit Bedeutung aufgeladen (negative Gedanken verfärben das Innere eines Eis schwarz, eine starke Frau presst Zucker zu einem Zuckerwürfel, ...).
Verstehe mich bitte niemand falsch: Das alles entwertet die Kunst von Ted McKoy nicht im mindesten - der Mann weiß offensichtlich was er tut und er wäre nicht seit 1974 im Geschäft, wenn die Menschen ihn nicht lieben würden! Schön so was mal miterleben zu dürfen.