(01. Juli 2018) Vor nicht allzu langer Zeit war der englische Zauberkünstler Kieron Johnson - der auch im Jahre des Herrn 2018 keine eigene Webseite zu haben scheint - zu Gast beim Magischen Zirkel in Frankfurt - der schon seit geraumer Zeit eine eigene Webseite hat. Angelegentlich dessen sprach ich mit ihm unter anderem darüber, dass nach seiner Ansicht das britische Publikum Komik höher bewertet als zauberisches Können, was zum Beispiel den Erfolg von Tommy Cooper erkläre (siehe zum Beispiel hier).
Erst jetzt stelle ich da eine Verbindung her zwischen dem für mich überraschenden Befund, dass meine Tuchfärbenummer bei Laien unglaublich gut ankommt, mir aber zwei Zauberfreunde aus dem Magischen Zirkel gesagt haben, ihnen gefalle die Nummer nicht so, aus verschiedenen Gründen zwar, aber immerhin ... Ja, die Nummer ist zauberhandwerklich wirklich nichts besonderes (eine Tuchfärbung im Rahmen derer ich vorgebe den Effekt zu erklären, dann aber einige Aufsitzerpointen bringe), aber der Unterhaltungswert war bisher immer, wenn ich die Nummer vor Laien gespielt habe, sehr hoch: Man hat sich vor Lachen gebogen und seinem Erstaunen darüber Ausdruck verliehen, dass ich es ja mit kurzen Ärmeln gespielt habe (das Photo zeigt mich bei Freuden im Süden Schottlands), was dem üblichen Verdacht sofort jeden Boden entzieht.
Was, wenn die Comedy funktioniert und der Aspekt des Zauberns bei dieser Nummer in den Hintergrund tritt? Nun, ich versuche selbstkritisch zu bleiben und sage mir immer wieder: Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Normalerweise heißt das: Nummer in die Tonne, wenn ich zwar lange dran gearbeitet habe und ich sie toll finde, aber das Publikum nicht recht anspringt (meine Frau zu meiner Cups'n-Balls-Nummer: "Hhmm, Du hast doch die Nummer mit den den Schwammbällen, die ist viel besser ..."). Für mich hat die unter Zauberern immer mal wieder diskutierte Frage: "Für wen zaubere ich?" eine eindeutige Antwort: Für das Publikum. Und das hat immer recht: Wenn die sich unterhalten fühlen, dann ist die Ziel erreicht, sonst nicht. Das bedeutet nicht, dass ich beliebige Dinge tun würde, dass ich das Genre wechseln würde (ganz ehrlich: Keiner will mich singen hören und auch als Hochseilartist bin ich eher mittelmäßig) aber wenn denn mal eine Nummer dazwischen ist, die eher über die Comedy funktioniert, als über die zauberische Finesse, dann, so habe ich beschlossen, kann ich damit leben. Die Tuchfärbung bleibt so, wie sie ist - Punktum.
Erst jetzt stelle ich da eine Verbindung her zwischen dem für mich überraschenden Befund, dass meine Tuchfärbenummer bei Laien unglaublich gut ankommt, mir aber zwei Zauberfreunde aus dem Magischen Zirkel gesagt haben, ihnen gefalle die Nummer nicht so, aus verschiedenen Gründen zwar, aber immerhin ... Ja, die Nummer ist zauberhandwerklich wirklich nichts besonderes (eine Tuchfärbung im Rahmen derer ich vorgebe den Effekt zu erklären, dann aber einige Aufsitzerpointen bringe), aber der Unterhaltungswert war bisher immer, wenn ich die Nummer vor Laien gespielt habe, sehr hoch: Man hat sich vor Lachen gebogen und seinem Erstaunen darüber Ausdruck verliehen, dass ich es ja mit kurzen Ärmeln gespielt habe (das Photo zeigt mich bei Freuden im Süden Schottlands), was dem üblichen Verdacht sofort jeden Boden entzieht.
Was, wenn die Comedy funktioniert und der Aspekt des Zauberns bei dieser Nummer in den Hintergrund tritt? Nun, ich versuche selbstkritisch zu bleiben und sage mir immer wieder: Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Normalerweise heißt das: Nummer in die Tonne, wenn ich zwar lange dran gearbeitet habe und ich sie toll finde, aber das Publikum nicht recht anspringt (meine Frau zu meiner Cups'n-Balls-Nummer: "Hhmm, Du hast doch die Nummer mit den den Schwammbällen, die ist viel besser ..."). Für mich hat die unter Zauberern immer mal wieder diskutierte Frage: "Für wen zaubere ich?" eine eindeutige Antwort: Für das Publikum. Und das hat immer recht: Wenn die sich unterhalten fühlen, dann ist die Ziel erreicht, sonst nicht. Das bedeutet nicht, dass ich beliebige Dinge tun würde, dass ich das Genre wechseln würde (ganz ehrlich: Keiner will mich singen hören und auch als Hochseilartist bin ich eher mittelmäßig) aber wenn denn mal eine Nummer dazwischen ist, die eher über die Comedy funktioniert, als über die zauberische Finesse, dann, so habe ich beschlossen, kann ich damit leben. Die Tuchfärbung bleibt so, wie sie ist - Punktum.