(02. September 2018) Wenn man im Bewerbungsgepräch gefragt wird, was denn die eigenen Schwächen seien, dann soll man antworten, so lernt man in manchem dämlichen Buch, dass man sagen soll, man sei zu pünktlich, zu perfektionistisch, zu gründlich - in der Hoffnung etwas als Schwäche ausgeben zu können das eigentlich eine Stärke ist. Das haut genausowenig hin, wie ich mir selber attestieren kann, ein schlechter Kinderzauberer sein in der Hoffnung, das Publikum werde denken: "Ach Gott, sooo schlecht ist er ja nun auch wieder nicht ...".
Doch, bin ich.
Meine Effekte haben eine Story, leben von Wortwitz und der leicht arroganten, ironischen stage persona, in der ich auftrete. Ich versuche meinen Vorstellungen eine Bedeutung zu geben - und das interessiert Kinder mal grad' gar nicht. Kinder sind laut, direkt, hibbelig, voller Bewegungsdrang, unruhig und vorlaut und haben eine Aufmerksamkeitsspanne von 3,5 Sekunden - Kinder eben. Das ist alles vollkommen in Ordnung und natürlich überhaupt nicht "böse gemeint". Aber als Zauberer bin ich nicht der Richtige, um dieses Publikum zu bedienen.
Das ist mir anläßlich eines kleinen Sommerfests, organisiert von den Bewohnern einer Wohnanlage in Frankfurt in Kalbach, wieder bewußt geworden. Landsmannschaftlich würde ich die Masse der Besucher in den Maghreb verorten und dort scheint es nicht üblich zu sein, das Erwachsene sich für Zauberkunst interessieren, denn an meinen Stand, an meinen Tisch verirrt sich nur ein Erwachsener, ein Chinese, der wohl früher mal in der Ecke gewohnt hat und aus alter Verbundenheit immer mal wieder vorbeischaut. Ansonsten sind es nur die Kinder, die sich drängeln, nach den Requisiten grapschen, sich gegenseitig und den Tisch schubsen - und sofort abschalten, wenn nicht im Sekundenrythmus Wunder geschehen.
Andererseits muss ich sagen, dass die Reaktion der Kinder ungeschönt und direkt ist: Wenn ihnen etwas nicht gefällt, dann lassen sie einen einfach stehen, auch wenn der Effekt noch nicht zuende gespielt ist. Keine Höflichkeit, kein "Es hat mir gut gefallen ..." von dem man nicht weiß, ob es nur dazu dient, einen möglichst schnell wieder los zu werden. Wer damit umgehen kann, der hat in einem Kinderpublikum einen unmittelbaren, super-ehrlichen und direkten Kritiker. Ich kann damit nicht umgehen und bin darüber auch nicht traurig. Ich richte mich nach einem führenden deutschen Philosophen (Dieter Bohlen), der einmal gesagt hat: "Guck mal, Du must nicht traurig sein. Ein Schwein kann ja auch keinen Stabhochsprung und das ist auch nicht traurig deswegen.".
Doch, bin ich.
Meine Effekte haben eine Story, leben von Wortwitz und der leicht arroganten, ironischen stage persona, in der ich auftrete. Ich versuche meinen Vorstellungen eine Bedeutung zu geben - und das interessiert Kinder mal grad' gar nicht. Kinder sind laut, direkt, hibbelig, voller Bewegungsdrang, unruhig und vorlaut und haben eine Aufmerksamkeitsspanne von 3,5 Sekunden - Kinder eben. Das ist alles vollkommen in Ordnung und natürlich überhaupt nicht "böse gemeint". Aber als Zauberer bin ich nicht der Richtige, um dieses Publikum zu bedienen.
Das ist mir anläßlich eines kleinen Sommerfests, organisiert von den Bewohnern einer Wohnanlage in Frankfurt in Kalbach, wieder bewußt geworden. Landsmannschaftlich würde ich die Masse der Besucher in den Maghreb verorten und dort scheint es nicht üblich zu sein, das Erwachsene sich für Zauberkunst interessieren, denn an meinen Stand, an meinen Tisch verirrt sich nur ein Erwachsener, ein Chinese, der wohl früher mal in der Ecke gewohnt hat und aus alter Verbundenheit immer mal wieder vorbeischaut. Ansonsten sind es nur die Kinder, die sich drängeln, nach den Requisiten grapschen, sich gegenseitig und den Tisch schubsen - und sofort abschalten, wenn nicht im Sekundenrythmus Wunder geschehen.
Andererseits muss ich sagen, dass die Reaktion der Kinder ungeschönt und direkt ist: Wenn ihnen etwas nicht gefällt, dann lassen sie einen einfach stehen, auch wenn der Effekt noch nicht zuende gespielt ist. Keine Höflichkeit, kein "Es hat mir gut gefallen ..." von dem man nicht weiß, ob es nur dazu dient, einen möglichst schnell wieder los zu werden. Wer damit umgehen kann, der hat in einem Kinderpublikum einen unmittelbaren, super-ehrlichen und direkten Kritiker. Ich kann damit nicht umgehen und bin darüber auch nicht traurig. Ich richte mich nach einem führenden deutschen Philosophen (Dieter Bohlen), der einmal gesagt hat: "Guck mal, Du must nicht traurig sein. Ein Schwein kann ja auch keinen Stabhochsprung und das ist auch nicht traurig deswegen.".