Krasse Scheiße!

(31. August 2018) Ralf ist ein ehemaliger Kollege, der beste Chef den ich je hatte, ein netter Mensch und im Besitz eines Hauses mit Garten. Dorthinein hat er sein aktuelles, mein ehemaliges Team zu einem Grillabend eingeladen. Noch mal zum Mitschreiben: Ich als ehemaliger Mitarbeiter bin zur Sommerfeier des noch bestehenden Teams eingeladen. Da sag' ich mal: Hohe Ehre, große Freude!
Da für einen Zaubergroßeinsatz am darauffolgenden Tag ohnedies das Batmobil schon gepackt ist, biete ich der versammelten Mannschaft an, ein wenig zur Abendunterhaltung beizutragen.
Ich baue die close-up-Matte auf dem Wohnzimmertisch auf - und es beginnt damit, dass meine ehemaligen Kolleginnen und Kollegen in respektvoller Entfernung stehen bleiben: Ich sollte es mittlerweile wissen, aber es erstaunt mich doch immer wieder, wie viele Menschen mit dem Begriff  "Zauberei" immer noch "große Bühne", "Siegfried & Roy", "Pyrotechnik", "zersägte Jungfrau" und solche Dinge verbinden. Ich winke die Herrschaften heran und spiele eine Mischung aus Alt und Neu - sehr zum Amüsement der Anwesenden. Einer der jüngeren Kolleginnen entfährt sogar der Ausspuch, den ich zum Titel dieses Posts gemacht habe - click bait, ich gebe es zu, aber Sie lesen das hier ja grade, hat also funktioniert ... ;-)
Es immer wieder verblüffend, wie sehr die Erwartung des Publikums das tatsächliche Erlebnis prägt: In der Runde kennt mich - fast - niemand als Zauberer, man kennt mich als denjenigen, der im Rahmen der Erstellung von großen, komplexen EDV-Angeboten die Projektleitung macht. Dieser Kontrast macht nach meinem Eindruck die Verblüffung größer. Häufig genug ist es ja so, dass dieses "Mißverhältnis" dazu führt, dass Verwandte, Bekannte und Freunde sich schwer tun damit, mich in dieser anderen Rolle zu sehen und zu akzeptieren, arbeitet es an diesem Abend zu meinem Vorteil.