(29. September 2018) Wir als Zauberkünstler sind manchmal eingebildet, immer aber ausgebildet - mal besser, mal schlechter - aber immer haben wir uns etwas erarbeitet und gehen vorbereitet vor unser Publikum. Das Publikum wiederum braucht keine Ausbildung, um unsere Kunst aufzunehmen und zu bewerten, dem Publikum reicht ein Geschmack, und sei es ein schlechter.
Aber das Publikum kann geübt darin sein, Publikum zu sein - oder eben nicht. Das ist mir sehr aufgefallen, als ich gestern die Gelegenheit hatte, für einen größeren Kreis von Verwandten zu zaubern. Mein Gott, hat das Spaß gemacht! Die Leute lachen und staunen - sie wissen, dass man nicht "reingrapscht", machen aber gerne mit, reagieren auf Ansprache, haben einen Sinn für Ironie und applaudieren laut und langanhaltend. An den richtigen Stellen! Freiwillig!
Und hinterher ist es mir aufgegangen: Es gibt eine gesellschaftliche Konvention, die festlegt, wie sich ein "guter Zuschauer" verhält, wann man wieviel Disziplin wahrt - und wann man mal "ausflippen" darf. Ich vermute das lernt man im Theater, der Oper, im Konzert, aber auch in der Karnevalssitzung, beim Puppentheater im Kindergarten und der Abschlußfeier in der Schule. Ist ein so gebildetes Publikum das bessere Publikum? Natürlich nicht, aber es macht mir die Sache deutlich leichter. Es bedeutet andererseits, dass ich mich noch mehr damit beschäftigen muss, auch ein Publikum zu leiten das als Publikum noch nicht so versiert ist. Dazu passt, dass ich häufiger mal den Satz höre: "Ich wußte gar nicht ob ich schon klatschen sollte, oder ob noch was kommt. Ich wollte nichts verpassen ...". Was sich im ersten Moment wie ein Kompliment anhört, bedeutet eigentlich nichts anderes, als dass es manchmal noch an der Dramaturgie und am Rythmus fehlt, vielleicht auch an der richtigen Körpersprache. Again what learned, wie der Franzose sagt ...
Aber das Publikum kann geübt darin sein, Publikum zu sein - oder eben nicht. Das ist mir sehr aufgefallen, als ich gestern die Gelegenheit hatte, für einen größeren Kreis von Verwandten zu zaubern. Mein Gott, hat das Spaß gemacht! Die Leute lachen und staunen - sie wissen, dass man nicht "reingrapscht", machen aber gerne mit, reagieren auf Ansprache, haben einen Sinn für Ironie und applaudieren laut und langanhaltend. An den richtigen Stellen! Freiwillig!
Und hinterher ist es mir aufgegangen: Es gibt eine gesellschaftliche Konvention, die festlegt, wie sich ein "guter Zuschauer" verhält, wann man wieviel Disziplin wahrt - und wann man mal "ausflippen" darf. Ich vermute das lernt man im Theater, der Oper, im Konzert, aber auch in der Karnevalssitzung, beim Puppentheater im Kindergarten und der Abschlußfeier in der Schule. Ist ein so gebildetes Publikum das bessere Publikum? Natürlich nicht, aber es macht mir die Sache deutlich leichter. Es bedeutet andererseits, dass ich mich noch mehr damit beschäftigen muss, auch ein Publikum zu leiten das als Publikum noch nicht so versiert ist. Dazu passt, dass ich häufiger mal den Satz höre: "Ich wußte gar nicht ob ich schon klatschen sollte, oder ob noch was kommt. Ich wollte nichts verpassen ...". Was sich im ersten Moment wie ein Kompliment anhört, bedeutet eigentlich nichts anderes, als dass es manchmal noch an der Dramaturgie und am Rythmus fehlt, vielleicht auch an der richtigen Körpersprache. Again what learned, wie der Franzose sagt ...